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Legacy 12 von 15 Punkten August / September 2001 Print
Hammer 07 von 09 Punkten August 2001 Print
Carpe Noctem 8,5 von 10 Punkten August 2001 Online
Metal Heart 9 von 10 Punkten September 2001 Print
Vampster 3 von 5 Punkten August 2001 Online
Rock Hard 7 von 10 Punkte August 2001 Print
Walls Of Fire 9 von 10 Punkten September 2001 Online
EMP   Juni 2001 Online/Print
Powermetal.de   September 2001 Online
The Black Gift   September 2001 Print
Back Again   September 2001 Online
Visions 3 von 10 Punkten September 2001 Print
Heavy-Metal.de   September 2001 Online
Radio Goehte   August 2001 Online
Ancient Spirit 9,5 von 12 Punkten August 2001 Online
meOme   September 2001 Online
Lautstark 4 von 5 Punkten September 2001 Online
Transform.de   September 2001 Online
Amboss-Mag   September 2001 Online
Das Magazin   September 2001 Online
Animalized   September 2001 Online
Ragazzi   September 2001 Online
Heavy oder was? 8 Punkte Januar/Februar 2000 Print
German Rock   März 2000 Online
Szene Hamburg   September 1999 Print
 
 
Legacy
Wer kam eigentlich darauf, den seltenblöden Begriff „neue deutsche Härte“ für die neue Generation deutsch singender Rock und Metal Bands zu verwenden? Ein missverständlicherer Wortsinn lässt sich wohl kaum dafür finden, oder? Man könnte meinen, selbige Literaten hätten sich auch so tolle Kreationen wie „deutsche Leitkultur“ ausgedacht. Gut, dass sich NIEDERSCHLAG von so solch platten Definition distanzieren. Das würde ihren vielschichtigen Sound nur limitieren und die Band in die falsche Ecke drängen. Entstanden aus den „Ruinen“ von Richthofen erhob sich NIEDERSCHLAG 1998 wie Phönix aus der Asche! Nach zwei gelungenen Demos sollte es unverständlicher Weise bis zu diesem Jahr dauern, bis die Hamburger einen Labeldeal in der Tasche hatten. War auf den ersten beiden NIEDERSCHLAG Alben das Erbe Richthofens noch deutlich heraus zu hören, schlägt das Quartett auf „Mehr Als Sterben...” eine deutlich rockigere Richtung mit diversen Punk und Hardcore Einsprengseln ein. Diese Ausrichtung hebt unsere „alten Hasen“ deutlich von der „neue deutsche Härte“ Welle ab. Es lebe der „neue deutsche Sound“! Abwechslungsreichtum wird auf diesem Debut in großen Lettern geschrieben. Die Musik schlägt dich nicht nur „nieder“, nein, die Band zeigt auch Humor (‚Stell Keine Fragen‘). Wem Rammstein zu pathetisch, die Bösen Onkelz zu prollig und Warpath zu heftig war, der liegt mit NIEDERSCHLAG goldrichtig. „Gold“ hätten auch die vier hart arbeitenden Mucker verdient. Wenn diese Auszeichnung nach musikalischer Klasse vergeben würde, müsste die Band ihren Edelstahl-Preis umgehend erhalten. So kann ich nur hoffen, der Erfolg schlägt sich in den Verkaufszahlen nieder!

ZAP ....... 12 von 15 Punkten
 
Legacy Sampler CD September 2001
www.legacy666.de
 
Hammer
Und nun zum Wetterbericht: Liebe Leser, holen sie die Regenschirme aus dem Schrank! Es drohen heftige Niederschläge, die aus Hamburg ganz Deutschland überziehen. Wie Sie auf dem Satellitenbild sehen können, handelt es sich bei Bassist Maurer und Gitarrist Michi um zwei ehemalige Gewitterzonen aus den Regionen Warpath und Richthofen – erwarten Sie jedoch nicht, dass sich Niederschlag an diesen verhagelten Sounds orientiert. Nein, MEHR ALS STERBEN... prasselt in einem sehr schwarzen, depressiv-atmosphärischen und dennoch schwermetallischen Wolkenband auf uns hernieder. Wer sich einmal auf die Orkanstärke von Weissglut eingelassen hat, wird auch von Niederschlag weggeweht werden. Vor allem die Stimme von Meteorologe Miro erinnert an diese Regenzeit. Pechschwarz zieht die Niederschlag-Front am Horizont herauf. Bislang gelang es kaum einer zweiten, deutschen Band in diese Tiefen vorzudringen, einzig das Produktion-Barometer lässt teilweise den Druck der Weissglut-Meteoriten vermissen. Dennoch: Die vier Hamburger Regenmacher bemühen sich hörbar um einen eigenständigen Donnerhall. Das Etikett der Neuen Deutschen Härte passt den auch insofern nur partiell, als dass diese 13 Hagelkörner nicht im Marschrhythmus niederrumsen, sondern wie ein warmer, dunkler Schauer auf unsere Köpfe regnen. In diesem Niederschlag sollte man sich vorsichtig bewegen, ich bin jedenfalls mehr als einmal vom Blitz getroffen worden (was aber sehr praktisch ist, wenn man sich unterwegs ein Weißbrot toasten will...). Ein Hoch auf das Tief namens MEHR ALS STERBEN...!

Matthias Weckmann ....... 7 von 9 Punkten
 
Hammer Sampler CD September 2001
 
Carpe Noctem
Alter Schwede. Niederschlag aus Deutschland haben mich mit ihrem Debut sofort in ihren Bann gezogen. Die vier Jungs machen derart intensive Musik wie ich sie schon lange nicht mehr gehört habe. Tonnenschwere Gitarrenriffs bilden das Fundament der 13 Songs, die durch das leidliche Baßspiel von Maurer, das exakte Drumming von Natzky und den unglaublich charismatischen Gesang von Miro abgerundet werden. Zusammen erzeugen sie einen mitreißenden, hypnotischen Groove, der sowohl in die Beine als auch in den Schädel geht. Man sollte bei dieser Musik daher unbedingt mal die Kopfhörer aufsetzen und die Augen schließen. Sofort eröffnen sich dem Hörer ganz andere Klangdimensionen. Die vielen kleinen Effekte und Besonderheiten treten nämlich viel mehr zu Gehör und sorgen für Gänsehaut. Miro schreit sich die Seele aus dem Leibe, geht dann wieder in Sprechgesang über, flüstert oder singt normal. Mit viel Hall versehen gleicht seine Stimme in manchen Passagen einem wahren Donnersturm. Was die Härte der Gitarren angeht so kann ich nur sagen, daß Rammstein hier definitv nicht mehr mithalten können. Die Riffs sind einfach ultra fett und zimmern voll auf die zwölf. Sehr positiv ist auch das Zusammenspiel zwischen Text und Musik. Bei Niederschlag hat man das Gefühl das beides Hand in Hand geht und sich gegenseitig ergänzt. Und gerade durch diese Symbiose bekommen die Songs noch mehr Tiefgang und Intensität. Wer will mir da noch erzählen, daß die Texte unwichtig seien? Lediglich mit „Stell keine Fragen“ und „Trautes Heim“, befinden sich zwei schwächere Songs auf dem Album. Der Rest geht allerdings mehr als in Ordnung!! Testet Niederschlag mal an!

Simon Borchert ....... 8,5 von 10 Punkten
 
www.gothicmetal.de
 
Metal Heart
Nach zwei sehr gelungenen Demo-CD’s erscheint nun endlich das Debutalbum des Hamburger Metal-Dampfhammers Niederschlag. Wie der Name bereits vermuten lässt, tendieren Niederschlag musikalisch in die "Neue Deutsche Härte" Schiene. Ihr Sound ist aggressiv, modern und wuchtig. Gitarrist Michi sammelte bereits bei Richthofen Erfahrung, während Maurer einst bei der deutschen Thrash-Legende Warpath die vier Saiten zupfte. Der entsprechende Background ist also da, und noch immer dominieren harte und treibende Rhythmen den Sound der Alster-Musiker. Hier und da setzt man dezent einige wenige elektronische Elemente ein, doch im Vordergrund stehen stets heftige Riff-Salven. Miros Gesang ist rauh und passt hervorragend in das Gesamtbild. Insgesamt gibt es 13 Songs auf dem Debutwerk, die zwar allsamt eine konstante Linie verfolgen, aber dennoch sehr abwechslungsreich gestaltet sind und zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lassen. Lasst euch Nackenbrecher wie "Einer Von Uns", "Der Einzige Zeuge" oder "In Meinem Kopf" um die Ohren blasen. Niederschlag sind ein Brett, einfach nur wuchtig und keinesfalls Mainstream!

Markus Wosgien.
........ 9 Punkte
 
Vampster
„Vergesst die Neue Deutsche Härte - hier kommt der Neue Deutsche Sound!“. Wieder einmal wurde ein neuer Musikstil aus der Traufe gehoben. Langsam aber sicher frage ich mich wie da noch ein Musikliebhaber durchblicken soll... Jedoch haben die Hamburger NIEDERSCHLAG (mit zwei ehemaligen Mitgliedern von RICHTHOFEN und WARPATH) nicht ganz unrecht mit ihrer Stilbeschreibung. Mit der „Neuen Deutschen Härte-Welle“ hat der Sound auf „Mehr als sterben...“ nicht viel zu tun. Es gibt keine brachialen Stakkato-Riffs mit monotonem Drumming und dem bösen rollenden „r“. Vielmehr verbinden NIEDERSCHLAG viele verschiedene Musikrichtungen, wie Rock’n’Roll, Punk, Hardcore und Metal zu einer einzigartigen Mixtur. Einzigst blicken wenige Elemente von MEGAHERZ und den alten SCHWEISSER im Klangbild der 13 Songs durch. Ansonsten sind NIEDERSCHLAG relativ eigenständig und der Hörer braucht daher mehr als ein oder zwei Durchläufe, um in den Silberling „Mehr als sterben...“ hineinzufinden. Es ist zwar nicht die Offenbarung, die NIEDERSCHLAG in ihrem aktuellen Werk fabriziert haben, jedoch macht es Spaß der Musik und den tiefsinnigen Texten zu lauschen. Die Stimmungsbilder auf „Mehr als sterben...“ reichen von rebellisch über amüsant, bis hin zu tiefst depressiv. Ich denke eine gute Mischung und eine gute Investition für Freunde kerniger, deutschsprachiger Rock/ Metal-Musik. Anspieltipps: „In meinem Kopf“, „Einer von uns“, „Trautes Heim“ oder „Mehr als sterben...“

Psycho......... 3 von 5 Punkten
 
www.vampster.com
 
Rock Hard
NIEDERSCHLAG - das klingt teutonisch, brutal und vor allem unheimlich abgedroschen. Was auch die Befürchtung naheliegend erscheinen lässt, dass es sich hier wieder mal um eine Combo handeln könnte, die einfallslos im Fahrwasser von Deutschlands Vorzeigeprolls Rammstein mitdümpeln möchte. Die Hamburger lassen sich zwar gattungstechnisch in der Tat am besten der Neuen Deutschen Härte (die ja inzwischen auch alles andere als "neu" ist...) zuordnen, verzichten aber auf die peinliche Effekthascherei und den üblichen Bombast-Schnick-Schnack, den Bands dieses Genre gerne bis zum Exitus verbraten. Auf "Mehr Als Sterben...", dem ersten offiziellen Album des Quartetts, dem unter anderem Ex-Richthofen Gitarrist Michael Schluseneck und Ex-Warpath Bassist Maurer angehören, werden Rock und Metal-Elemente mit deutschen Texten zu einem rohen, bodenständigen Sound vereint, dem Sänger Miro mit seiner dreckigen Stimme noch einen schmierigen Touch gibt. Apocalyptisch-morbiden Nummern wie ´Der Einzige Zeuge´, ´Herr Der Ruine´ stehen getragene Düster-Songs (´13´, ´Einer Von Uns´) und harte, gitarrenlastige Wachmacher (´Tivoli´, ´Komm Zurück´, ´Stereo´) gegenüber. Dem norddeutschen Debüt fehlt es stellenweise lediglich noch an Dynamik; und der oftmals zu derb gekrächzte Gesang ist auch noch ausbaufähig. Außerdem müssen wir noch etwas korrigieren, was die Jungs von NIEDERSCHLAG in der letzten Textzeile behaupten: "Mehr als sterben können wir nicht" - Logo, können wir schon, nämlich euch empfehlen mal in dieses Scheibchen reinzuhören.

Conny Schiffbauer..........7 von 10 Punkten
 
www.rockhard.de
 
Walls Of Fire
Eigentlich hatte ich dieses Album zu schnell abgetan und geistig in die Schublade der zahlreichen Klone deutscher Mammutbands gepackt, doch bei näherem Hinhören und einiger Zeit, die man sich für das Album nehmen sollte, finden sich doch einige wahre Juwelen und eine Grundstimmung, die Niederschlag von vielen deutschen Bands unterscheiden. Um Niederschlag vorzustellen, sollte man unbedingt erwähnen, dass die Band aus ehemaligen Mitgliedern von Richthofen und Warpath hervorgeht, was schon für einiges garantieren sollte. Das Album lebt von einer ganz eigenen Mischung aus Rock´n Roll, einer guten Portion Moderne, einer winzigen Prise Punk und von einem einzigartigen, teils melancholischem, teils witzigem Unterton. Hart ist das Album allemal, aber Niederschlag transportieren auch eine Menge Gefühl, Frust und Kritik mit ihrer Musik. Man hat eine Menge Arbeit ins Songwriting investiert und kompakte, moderne Songs geschrieben, die den Hörer von nachdenklicher Stimmung bis zum Niederschlag durch jede Stimmung tragen und mir ausnahmslos gut gefallen. Ein dickes, dickes Plus gibt es für die ausdrucksstarken und durchdachten Texte, die Nachdenken erfordern, im Gegenzug hierzu aber eine Menge Substanz haben und mehr als eine kleine Lektüre zwischendurch sind. Ebenso ausdrucksstark ist der Gesang von Miro, der von leichten Anklängen an Xavier Naidoo (man möge mir verzeihen, aber ich habe zuweilen schräge Assoziationen) bis hin zu verzweifeltem Geschrei geht und die spacige Gitarrenarbeit von Michl, aber auch der Rest der Band tut ihr übriges zu einem Album, das ich in dieser Form nicht unbedingt erwartet hätte. Wir haben es hier mit allem anderen, als einem Rammstein / Böhse Onkelz / Richthofen Klon zu tun, sondern mit einer eigenständigen und modernen deutschen Band, die mit Vollgas auf der Überholspur fährt und ihre Chance verdient hat. Hammerstücke wie "13", "Herr der Ruine", oder "Einer von uns" sprechen eine deutliche Sprache für eine der stärksten Bands dieses Genre. Ein mehr als starker Auftakt; sozusagen ein Niederschlag! 9 Punkte mit Tendenz zur Traumnote...

Aragorn..........9 von 10 Punkten
 
www.wallsoffire.de
 
EMP

Die neue Deutsche Härte und kein Ende! Nachdem sich in den letzten Monaten verstärkt wieder Bands an die englische Sprache gewagt haben, setzen Niederschlag auf ihrem Debut wiederum auf heimische Lyrik. Das klappt auch ziemlich gut, und auch wenn die Texte nicht ganz so tiefsinnig wie bei Weissglut oder provokant nach der Rammsteiner Lehre sind, funktionieren sie im Kontext mit der Musik. Die wiederum liegt im Fahrwasser von Weissglut, kann aber auch eigene Akzente setzen. So nötigt die, passenderweise Space Guitar titulierte, Arbeit an der Sechssaitigen gehörigen Respekt ab. Diese ersetzen auch die Keyboards, welche hier überhaupt nicht stattfinden. Das fällt einem zunächst aber gar nicht auf, da die Musik neben der unabdingbaren Härte auch sehr atmosphärisch aus den Boxen tönt. Das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst von Sänger Miro, der allerdings sehr nach Tom von Weissglut klingt. Natürlich hat auch die Mitarbeit von Michael (Gitarre) und Maurer (Bass) bei Richthofen ihre Spuren hinterlassen, einen gewissen Härtegrad unterschreitet die Musik der Hamburger nie. Ein tolles Debut, das auch Freunde von Killing Joke und Prong anchecken sollten.

Andreas Reissnauer

 
www.emp.de

 
Powermetal.de

Die "Neue Deutsche Härte" ist eine schwere Geburt gewesen. Erst überhaupt nicht wahrgenommen, dann überhaupt nicht ernstgenommen und dann als Rechts abgetan. Musik der Marke "von freilaufenden Musikern aus deutschen Landen" erschaffen, und demnach auch ungezwungen und frei in Text und Musik, waren Gewöhnungssache für englischmalträtierte Ohren oder Punkomaniacs, die mit eben dieser Härte überhaupt nix anfangen konnten. Gute Bands dieser Sorte kann man immer noch an einer Hand abzählen, wenn man die von der Musikindustrie zum "Kindergespenst" gepushten RAMMSTEIN abzieht. Da diese Bands praktisch alle auf derselben Linie liegen, thematisch und musikalisch, müsste man sich für diese Bands ein neues Genre ausdenken wenn irgendwann man was völlig anderes aus Deutschland kommt, und den Titel "NDH" für sich beansprucht. Das Problem ist dasselbe wie beim NeoMetal, was wenn der gar nicht mehr so neu ist? Was wenn Rammstein in Rollstühlen auf die Rente warten und ihre Enkel gar nicht mehr so Angst haben wie früher, wenn Rammstein im Radio läuft? Die Frage steht am Rande, da man komischerweise sowieso bei dem Gerne bleiben wird, und wenn sie 120 sind, werden sie immer noch "Neue Deutsche Härte" rocken! Strange World.
NIEDERSCHLAG setzen hier mit ihrem Erstlingswerk "Mehr Als Sterben..." keine neuen Akzente, setzen sich auf den Sitzplatz zwischen SCHWEISSER und MEGAHERZ und fühlen sich pudelwohl dort. "Mehr Als Sterben..." wird der NDH weitere Rückendeckung verpassen, zumindest im Vaterland. Wie irgendwie alle NDH-Bands links angesiedelt, wenn einige Deppen es sofort wagen sollten und NDH mit "Rechter Lyrik" assoziieren. NIEDERSCHLAG distanzieren sich mit "Mehr Als Sterben..." von sämtlicher Politideologie und machen eine Rundreise durch Menschens Hirn und Himmel. Text und Gesang erinnern mich verdammt stark an MEGAHERZ. Lieder wie "Der Einzige Zeuge" und "Auferstanden" haben die Wirkung einer Handgranate in einer Legebatterie, einmal BUMM und danach weißt du nicht mehr wo dir der Kopf steht. Die Qualität der Texte der Vierercombo ist 1A++, einprägsam, tiefgründig und rücksichtslos. Musikalisch sind die Vier fast auf einer Höhe mit SCHWEISSER, Gitarrist Mich hat seine Gitarre klar im Griff, keine Anfängerfehler, kein Gekreische, soundtechnisch ein Profi. Die Gitarre besticht sowieso durch extreme Tiefe und reissender Härte, und dennoch zu grandioser Melodie tauglich. Cool!!!! Im Zusammenspiel mit Bassmann Maurer ein triumphales Duo, das der düsteren Atmosphäre von Gesang und Musik das grausame Etwas gibt, was diese Platte für kommerzielle Kleingeister unmöglich macht. Schlagzeuger Natzky hat die Truppe immer im Griff, er gibt die Regeln, er gibt das Tempo. Variationsreichere Perkussion findet man im Deutschsprachigen Raum selten, habe sie bisher nur bei SUCH A SURGE und Rammstein vernommen, wenn man die Effekte abzieht bleibt wohl nur SUCH A SURGE über. Die Ähnlichkeit des Gesangs von Miro mit MEGAHERZmann Alex ist unverkennbar, dennoch ist seine Stimme weniger aggressiv anklagend, sondern gequält flehend. Genial!!! Im Fazit ist diese Platte ein wunderbarer Ersatz für Leute die RAMMSTEIN aus ihrem Plattenregal geschmissen und Nichten und Neffen geschenkt haben, oder die eben wie ich von NDH nicht genug bekommen können. Die Platte ist musikalisch ein Volltreffer, und von Gesang und Text her ein MUSS für Leute die nichts für Oberflächlichkeit und Niveaulosigkeit überhaben. Grandios für den ersten Longplayer einer neuen Band. Ein klasse Start!!! Willkommen im Club der Toten Dichter. Anspieltips: Der Einzige Zeuge, Auferstanden, Einer Von Uns

Michael [02.09.2001]

 
www.powermetal.de

 
The Black Gift

Im ersten Song fällt die Autotür ins Schloss, der Motor wird gestartet und los geht es mit dem neuen deutschen Sound. Nein, nicht neue deutsche Härte, aber hart wird es natürlich sowieso. Die 13 Songs sind eine Mischung aus Hard'n'Heavy, Metal, Rock'n'Roll und werden deutsch vorgetragen. "Mehr als Sterben" ist das Debut der Hamburger Band Niederschlag, die für mich einen Vergleich mit Weissglut zuläßt. Bei dem Track "Der einzige Zeuge" tobt die Zuschauermenge, zumindest auf der CD. Bleibt abzuwarten, wie es sich dann live und in Farbe wirklich verhält. Hier können wir gespannt sein. Schade ist, daß der Gesang manchmal etwas untergeht. Man muß schon genau hinhören, denn es lohnt sich allemal. Das Stück "Trautes Heim" hat als Refrain "Alle meine Entchen..." und wir erfahren wie sich der Finger in der Nase dreht. Lieblicher, weiblicher Gesang ertönt beim Titelstück "Mehr als Sterben" und ich will mich etwas von dem harten Sound erholen. Doch man kann hier auch anders und steht den Herren nach einer Weile in Nichts nach. Die CD ist ein Muß für jeden Heavy Fan.

I.S.O.

 
Back Again

Die Band NIEDERSCHLAG kommt aus Hamburg und präsentieren mit „Mehr als sterben“ ihr Debüt-Album. Man selbst verwendet zur Definition der Musik den Begriff „Neuer Deutscher Sound“, eine Abwandlung von „Neue Deutsche Härte“, die bei vielen Leuten inzwischen wohl Aggressionen auslöst, weil sich eine Zeitlang einfach jeder damit schmückte. Im Grunde würde ich die Musik bezeichnen als eine Mischung aus Rammstein (ich hoffe, die Band nimmt mir das nicht übel) und Fliehende Stürme, wobei letztere Band mehr Einflüsse hinterläßt und von Rammstein eher der fette und brachiale Sound kommt. Brachial ist sowieso das beschreibende Wort für NIEDERSCHLAG, die Gitarren verbreiten einen geschrammelten Soundteppich der Extraklasse und das Schlagzeug treibt alles im steten Fluss nach vorne. Dazu kommen gute Texte in Deutsch und ein rauhstimmiger Sänger, den man eher als Schreier bezeichnen müßte. Oft wird geschrien und gesungen gleichzeitig. Ich würde die CD spontan schon mal für meine persönliche Top 10 des Jahres 2001 vorschlagen. Anspieltips sind „Tivoli“, „13“ und „Du bist nicht allein“.

H.H.

 

Back Again Homepage

 
Visions

Aufgepasst! Hier kommt der Neue Deutsche Sound. Niederschlag wollen die Neue Deutsche Härte vergessen lassen. Dabei haben wir das doch schon längst... Welch ein Frevel, sich an der Teutonischen Übermacht Rammstein zu vergreifen. Die brauchen nun mal jedes gutes deutsche Wort für ihre Texte selbst. Sonst wird sich aber ganz schnell die Sonne verdunkeln, die Mutter sauer und dem Seemann schlecht. Aber bitte, man will ja nicht schnöde abkupfern, das haben schon andere besorgt. Niederschlag, die teilweise aus ehemaligen Mitgliedern von Richthofrn und Warpath bestehen, kreieren nach eigener Aussage ein ,,hochexplosives Gemisch aus Rock'n'Roll, Metal, Hardcore und einer Prise Punk im modernsten Sound des neuen Jahrtausends." Punk? Das lassen wir mal. Hardcore? Beim besten Willen nicht, auch nicht mit allen zugedrückten Hühneraugen. Einigen wir uns auf Metal, der ein wenig rock'n'rolliger daher kommt als von den übrigen Haudrauf-Hammer-Sonne-und ­Seemann-Bands. Aber das ist nun nicht der modernste Sound des neuen Jahrtausends. Zugegeben, es gibt hier und da schon mal helle Momente auf der Platte, wie zum Beispiel der Opener ,,Tivoli" oder ,,Stereo". Aber beim Titelsong ,,Mehr als Sterben..." ist dann doch eher das einfache Metal-Songmuster gefragt, was sich zwar lange Jahre bewährt hat, jedoch relativ wenig zum modernsten Jahrtausendsound beitragen kann. Und dann wäre da noch dieser eine Refrain: ,,Alle meine Entchen schwimmen auf dem See...". Gibt's den Song nicht schon?

Kolja Matzke.......... 3
von 12 Punkten

 
www.visions.de

 
Heavy-Metal.de

Neuer Deutscher Sound... ...so steht´s im Bandinfo. Meist schließe ich mich nicht der Meinung der bandinfos an -genau wie hier. Der Künstler muß nichts neues erfinden, damit seine Platte gut ist. Das haben bereits viele andere Bands bewiesen. Nach zwei Demos 1999 und 2000 erscheint nun das Debüt am 31.08.2001. Diese Band, ein Quartett aus Hamburg nahm hier 13 - auf jeden Fall powervolle und auf die Glocke hauende - Songs auf. Das Intro klingt nach dem Burn Out eines Autos. Motor aufdrehen und abwarten, wann der Wagen endlich in die Werkstatt muß. Am Anfang war ich etwas skeptisch und dachte da an Goldkettchen tragende Bandmännchen. Aber hören wir mal weiter. Woran erinnert mich die Scheibe nur? Woran? Ich würde sagen an die "Jürgen Zeltinger´s" der Jugend. Ihr jüngeren kennt Zeltinger nicht? Dann klopft mal den großem Bruder auf die Schulter - der soll mal "Ich Brauch Mein Suff..." oder "Wir Sitzen Auf´m Rasen"...reinhauen. Er wird sich freuen und an alte Zeiten erinnert sein... Der erste Songs der Platte ist scheiße - würde ich persönlich sagen, aber danach scheint´s doch interessanter zu werden. Die Musik macht Spaß - mein Fuß wird schmaler und die Hüfte schwingt. Das Tempo, das vorgelegt wird, ist gut. Irgendwie erinnert mich das ganze an Spätachtiger Sound. Zum anderen erinnert mich der Groove an "Snapping Necks" von Prong meets Weißglut. Wofür entscheide ich mich nun? So, wenn Ihr mehr wissen wollt checkt mal www.niederschlag.com

 
www.heavy-metal.de

 
Radio Goehte

Deutschrock? Urzeit! Neue Deutsche Härte? Total Out! Achtung hier kommt der neue deutsche Sound. Wegbereiter dieses Genres wollen Niederschlag sein, die mit ihrem Erstlingswerk “Mehr als sterben...” ein bretterhartes Album vorlegen. Treibende Gitarren von Ex-Richthofen Gitarrist Michael Schluseneck, dazu ein knalliger Baß von Warpaths Maurer, ein überstarkes Schlagzeug, an dem Natzky sitzt und eine genial-langweilig klingende Stimme von Sänger Miro. Niederschlag zeigen mit diesem Album, dass sich die deutsche Heavy Rock Szene immer wieder neu erfinden kann. Das ist jetzt keineswegs beleidigend gemeint, ganz im Gegenteil. Niederschlag demonstrieren, dass nicht alles Rammstein ist was gut röhrt. Hier hat eine Band ein Erstlingswerk vorgelegt, das wegweisend sein kann und - ich bin zuversichtlich - auch sein wird.

Arndt Peltner, 2001

 
www.goethe.de

 
Ancient Spirit

Nachdem in den letzten Monaten in Sachen Neuer Deutscher Härte nichts Produktives geschweige denn Qualitatives mehr zu hören war, machen sich jetzt NIEDERSCHLAG auf, diesen Zustand zu ändern. Und die Voraussetzungen hierzu sind mehr als gut. Zwar darf man auch von den Hamburgern keine bahnbrechende Originalität erwarten, dafür haben sie aber zumindest eine Latte guter Songs eingespielt, die ordentlich drücken und gut nach vorne gehen. Musikalisch lassen sich NIEDERSCHLAG zwischen WEISSGLUT und RICHTHOFEN einordnen, von letztgenannter Band spielen mit Maurer (Bass) und Michael Schluseneck (Gitarre) auch zwei Leute bei NIEDERSCHLAG mit. Der Gesang erinnert etwas an Tom von WEISSGLUT, ohne dessen melodische Intensität zu erreichen. Dafür klingt NIEDERSCHLAG Shouter Miro etwas rauher und aggressiver. Im Gitarrenbereich scheinen auch PRONG beim Riffing und KILLING JOKE bei den spacigen Leads ihre Spuren hinterlassen zu haben. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß uns NIEDERSCHLAG mit ihrem ersten Album eine gelungene Mischung aus den genannten Komponenten verabreichen, die sämtlichen Anhängern harter, deutschsprachiger Musik bestens reinlaufen müßte.

Andreas Reissnauer......... 9,5 Punkte

 
www.ancientspirit.de

 
meOme.de

Die Attribute "neu", "deutsch" und "hart" in einer Bandinfo raten vor allem eins an: Vorsicht!Hatten wir das nicht alles schon mehrmals? Passiert uns das nicht alle paar Monate wieder? Warum verwendet ein Label dennoch diese Schlagwörter? Vermutlich weil es, zumindest bis zu einem gewissen Grad, ein Erfolgsrezept ist. Das Debutalbum "Mehr als Sterben" der Band Niederschlag wird vom Label genau mit diesen Attributen angepriesen. Der schon erwähnte Slogan lautet: "Vergesst die Neue Deutsche Härte - hier kommt der Neue Deutsche Sound!". Niederschlag bestehen unter anderem aus ehemaligen Bandmitgliedern der NDH-Aushänger Richthofen (Michael Schluseneck) und Warpath (Maurer). Doch wie klingt das überhaupt, was Niederschlag da als den Neuen Deutschen Sound anpreisen? Dominiert vom einprägsamen Gesang des Frontmannes Miro und unterstützt von der hämmernd-groovenden Rythmusfraktion um Natzky (Drums) und Maurer (Bass) sowie einem recht eigenen Gitarrensound von Michael Schluseneck, welcher natürlich zwangsläufig ein wenig an Richthofen erinnert, gibt es vielschichtige und dabei doch recht straighte Songs zu hören. Das klingt ja sehr nett, hat jedoch einen gehörigen Nachteil: die Langeweile. Denn viel zu wenig Abwechslung findet sich für meinen Geschmack auf diesem Erstlingswerk von Niederschlag. Etwas mehr liedschreiberische Freiheit hätte sich die Band schon zugestehen dürfen, anstatt jeden der 13 Songs nach dem im großen und ganzen gleichen Strickmuster aufzuziehen. Denn so wird es spätestens nach dem fünften hintereinander etwas dröge. Das ganze tut dem Spaß jedoch, so hart es auch klingt, keinen allzu großen Abbruch. Letzlich kann das Album und damit die Band Niederschlag doch begeistern, alle Freunde der Neuen Deutschen Härte, sowie härterer New-Wave, Gothic-Rock und Goth-Metal Sounds sollten definitiv einmal ein Ohr riskieren.

 
www.meOme.de

 
Lautstark

Na da bin ich ja echt gespannt, ob es die Presse wieder mal schafft, auch dieser Band irgendwelche rechtsradikalen Tendenzen zu unterstellen, wie sie es bei eigentlich jeder deutschsprachigen Metal Band gerne tut. Anscheinend ist die deutsche Sprache außerhalb der Volksmusik nicht geduldet, schade drum. Warum das Label mit der Bezeichnung "Neuer Deutscher Sound" hausieren geht, ist mir nicht ganz verständlich, werden solche Tendenzen doch dadurch noch forciert. Auch von einem völlig neuen Genre zu sprechen, ist etwas weit hergeholt. Trotzdem hat die Platte ihre ganz deutlichen Stärken. Zwar ist dies Niederschlags Debut, doch sind mit Gitarrist Michael Schluseneck, der schon bei Richthofen tönte, und Bassist Maurer, der den Viersaiter bei Warpath bediente, zwei alte Hasen mit von der Partie. Das Quartett aus Hamburg legt auf "Mehr Als Sterben ..." eine Mischung aus den alten Bands von Maurer und Michi mit einer guten Schlagseite in Richtung Hardcore hin und lässt den richtig harten Groove auch nie vermissen. Miro, der für den Gesang zuständig ist, hat einen verdammt guten Job abgeliefert und lässt mich stellenweise an die guten alten "Schweisser denken, die sich zum Glück nach ihrer letzten Flop-Scheibe aufgelöst haben. Die Songs sind alle auf durchgehend hohem Niveau, auch beim x-ten Durchlauf ist mir kein Hänger aufgefallen. Ganz im Gegenteil könnte sich "Stell Keine Fragen" als Single ohne Probleme behaupten und auch "Mehr Als Sterben ..." mit einer gewissen Nadine als Gastsängerin, die auch den Text schrieb, hat Hit-Potential. Wem Rammstein oder Megaherz zu martialisch, die Onkelz zu selbstverliebt und Schweisser zu tot sind, der sollte Niederschlag wirklich mal sein Gehör schenken.

Michael Edele ......4 von 5 Punkten

 
www.laut.de

 
Transform.de

Mal wieder eine Band, die versucht deutsche harte Rockmusik zu machen. Natürlich können auch die Hamburger das Rad nicht neu erfinden. Um es ohne Umschweife zu sagen, sie hö-ren sich an wie eine Kreuzung aus Onkelz, Megaherz und Richthofen. Letzteres liegt daran, daß sich der Ex-Gitarrist von Richthofen Michael Schluseneck im Line-Up befindet. Die Mu-sik wird einmal mehr als "Der Neue Deutsche Sound" angepriesen. Das Neue daran ist viel-leicht, daß man jetzt mehr mit dem Computer spielt. Die Gitarrenwände sind jedenfalls so dick, daß sie kaum ins Ohr passen. So bedarf es einigen Hördurchläufen, bis man die Kom-plexität der Stücke überblickt. Die Texte der Lieder finde ich ziemlich langweilig und plump. Hier wird bei "Trautes Heim" sogar auf das "Alle meine Entchen" im Refrain zurückgegriffen. Ja! Wirklich! Keine Ahnung, was sich derjenige gedacht hat, der den Text geschrieben hat. Einigermaßen ansprechend ist der Song "Stereo", der vom Demo `99 stammt. Der Text ist zwar auch recht sinnlos ("Wir kommen Stereo, Ich war noch nie so HiFi, Nie war ich so Ste-reo") und eher eine Selbstverherrlichung (so wie bei de hipp hoppa, yoh?- ToM), aber wenig-stens das Lied fetzt. Aber da ihr beim Reinhören auch nicht mehr als sterben könnt, testet die Sache mal an.

Master Of Pain

 
www.tranceform.de

 
Amboss-Mag.de

Tja, es regnet wieder in unserem Land. Alle Sonnenanbeter verstecken sich in einen überdachten Unterschlupf. Und dann werden diese Hautkrebs liebenden Gestalten auch noch bei ihren, mit kühlen Gels zelebrierten Einreibungszeremonien durch einen wahren "Niederschlag" in die harte Welt verbannt. Nach zwei Demos veröffentlichen die Liebhaber der deutschen Härte ihr Debüt. Im Gegensatz zu den Vorreitern der Szene, bestimmen hier die Gitarren den Sound. Sehr hart und innovativ gespielt begleitet man eine kraftvolle Stimme, welche endlich mal nicht in eintöniger Stimmband-Lethargie versinkt, sondern zwischen aggressiven Parts immer wieder ein melodisches Erzeugnis der Gesangeskunst liefert. Musikalisch geht man zwar immer vollkommen kompromisslos zu Werke, läßt aber der Stimme Platz für dunkel, melancholische Passagen. Ansonsten läßt man der Kraft der deutschen Sprache freien Lauf, ohne jemals kitschig zu wirken. Die Band, welche sich aus ehemaligen Mitgliedern von Richthofen und Warpath zusammensetzt, versteht es, der NDH ihren Stempel aufzusetzen. Und der leuchtet vor allem beim letzten Buchstaben. Hart und treibend versetzen uns die Jungs einen Niederschlag nach dem anderen. Man kokettiert in einigen Songs mit dem Deutsch Punk der 80er, wobei man allerdings auf Parolen verzichtet, und die Songs eher in ein Gewand aus Metaphern verpackt, welche aber trotzdem immer deutlich einen Standpunkt vertreten. In "einer von uns" spielt man auch mal mit modernem Elektro. "Mehr als sterben" wäre unendlich leben, lasset es uns tun bis zum Niederschlag.

Andreas

 
www.amboss-mag.de

 
Das Magazin.de

Vom Balkon fernhalten sollte sich, wer Niederschlag auflegt. »Mehr als sterben...« (Moonstorm/Efa) könnte in die Tiefe ziehen. Sphärische, aber trotzdem bretterharte Gitarren, knüppelnde Drums und ein gnadenlos wühlender Bass erzeugen eine selten gehörte tonnenschwere Wucht, die wohl wie nie das Etikett »Neue deutsche Härte« rechtfertigt.

Gerd Dehnel

 
www.dasmagazin.de

 
Animalize

Puh, Niederschlag „erfinden“ ein neues Genre. Nix mehr mit „Neue Deutsche Härte“. Die Hamburger heften sich das Etikett „Neuer Deutscher Sound“ ans Revers. Mit Maurer (Ex-Warpath, Bass) und Michi (Ex-Richthofen, Space Gitarre, Gründer der Band im Jahre 1996) sind zwei erfahrene Hasen an Bord, doch auch die beiden anderen Mitglieder – Miro (Gesang) und Natzky (Drums) – haben bisher reichlich Erfahrung sammeln können. Nach zwei (mir unbekannten) Demo-CD’s liegt nun mit „Mehr als Sterben...“ die Debüt-CD vor. Und trotz der Vergangenheit der o.g. Mucker geht es bei weitem nicht so brachial wie bei Richthofen bzw. Warpath zu. Vergesst auch Vergleiche mit den Onkelz oder Rammstein. Wenn schon ein Vergleich herhalten muß, dann definitiv der mit einer Band wie Weissglut (auch wenn Niederschlag heftiger zur Sache gehen. Kleine Spitze Richtung Gitarrist Michi : Find ich reichlich dreist, wenn Du im Legacy-Inti behauptest „Weissglut kennt keiner von uns“, obwohl ihr nicht wirklich weit vom Stil dieser Band entfernt seit) oder Life of Agony zu „Ugly“-Zeiten, zumal Sänger Miro doch sehr an Weissglut’s Tom v K. erinnert. Die Band ist rockig bis heavy, arbeitet mit elektronischen Zutaten, hat diesen Maurer-typischen Pete Steele-Bass-Sound und kommt bei einigen Songs eher melancholisch als brachial daher. Produziert wurde "Mehr als Sterben..." in den Jamtown Studios von Peter Struck (u.a. Richthofen), und auch wenn ich mir einen besseren Sound gewünscht hätte, kann man mit dem Klang der dreizehn Songs (von denen einige schon auf den bisherigen Veröffentlichungen zu hören waren) auf jeden Fall zufrieden sein. Heftige Songs wie „Tivoli“, „Komm zurück“ oder „In meinem Kopf“ (nur drei Beispiele, hätte auch noch mehr nennen können) sind auf jeden Fall ein Antesten durch die angesprochene Zielgruppe wert. Ein gelungenes Debüt.

 
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Ragazzi

Dieser Schlag sitzt. Und hinterlässt ein ungutes Gefühl. Einmal reicht. Egal wie man die Wortschöpfung dieser Kapelle deutet - physisch oder meteorologisch - die Assoziationen sind unschön. Wie die Musik. Die Plattenfirma wirbt mit dem Begriff "Neuer Deutscher Sound" als Fortsetzung der "Neuen Deutschen Härte". Halten kann die Band keines dieser Attribute. Sie klingt weder neu noch hart. Und auch nicht besonders deutsch. Vielmehr bedient man sich beim amerikanischen New Metal und kupfert ein bisschen bei den Nine Inch Nails ab. In Moll schrammelnde und verzerrte Gitarren sollen böse und bedrohlich klingen. Doch einfallslose Arrangements und fehlende Spannungsbögen lassen einfach keine entsprechende Stimmung aufkommen. Die deutschen Texte und der Gesang unterschreiten das musikalische Niveau noch um Einiges. Da sich mehr aufs Brüllen als aufs Singen konzentriert wird, drängt sich die ohnehin gewöhnungsbedürftige Stimme eher unangenehm auf. Im Zusammenspiel mit dem hektisch dahinscheppernden Schlagzeug und den bereits angesprochenen Gitarren, verschmilzt alles zum einem Klangbrei, der einem einiges abverlangt. Ein paar Hartgesottene finden vielleicht ihren Gefallen daran. Ansonsten kann vor diesem Niederschlag nur gewarnt werden.

LARS

 
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Heavy oder was!?

Niederschlag - Stereo (2000)
Mit ihrer zweiten Mini-CD beehren uns NIEDERSCHLAG aus der schönen Hansestadt. Wie schon auf dem ersten Quickie dominieren fette Riffs aus heruntergestimmten Gitarren und ein cooler, fetter Groove, der mich gelegentlich an PRONG erinnert. Die Melancholie im Gesang und einige Gitarrenmelodien lassen hingegen Erinnerungen an die Gottgleichen KILLING JOKE aufkommen. Eine tolle Mischung, die ausbaufähig ist, denn im Einklang mit den deutschen Texten könnten NIEDERSCHLAG bei weiteren Steigerungen auf breiter Ebene abräumen. Die 4 neuen Songs sind ordentliches Bewerbungsmaterial für einen Deal, wenngleich das Potential natürlich noch längst nicht ausgeschöpft ist. In Sachen Dynamik und Effizienz gilt es anzusetzen, ebenso beim Gesang, der noch nicht ganz ausgereift ist. Die Voraussetzungen sind aber allemal da, und ich bin gespannt, welchen Weg NIEDERSCHLAG gehen werden.

Andreas Reissnauer ( 8 Punkte )

 
German Rock
Niederschlag - Stereo (2000)
Aber hallo! Eine leckere Mischung aus Richthofen-, Billharzia-, Warpath- und Temple of the Absurd- Members macht uns die Hölle heiß! Schon mal was von Niederschlag gehört? Ich nicht, ist aber auch kein Wunder, denn einen Plattendeal konnten die fünf Hamburger noch nicht einsacken für ihren schwer groovenden Brachial-Metal, der sehr deutlich die Wurzeln der Band aufzeigt. Übrigens ist man mit zwei Bässen ausgestattet, hat sich durch Peter Struck eine amtliche Produktion gegönnt und pustet damit alles hinweg, was so dumm war, sich dicht vor den Boxen aufzuhalten. Niederschlag schreiben in deutscher Sprache. Ihre Texte pendeln zwischen Melancholie und Aggression, sind nicht auf einen Themenbereich festgelegt und wurden außerdem so geschrieben, dass sich "Problem" oder "Lösung" nicht sofort erschließen. Eine rundum gelungene CD also, der als Krönung nur noch die professionelle Vermarktung fehlt.

Jürgen Gerber
 
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Szene Hamburg
Niederschlag - Stereo (2000)
Hamburg war noch nie die Hauptstadt des Metals und wird's wahrscheinlich auch nie sein. Doch manchmal entspringt selbst den hiesigen Szenen die eine oder andere nennenswerte Gruppe. Eine davon ist NIEDERSCHLAG, ein Quintett mit Gitarre, Schlagzeug, Gesang und 2 (!) Bässen, das soeben sein zweites Demo eingespielt und in Eigenregie herausgebracht hat. Mehr noch als auf ihrer ersten Veröffentlichung setzt die Band, die sich vor zwei Jahren aus ehemaligen Mitgliedern von WARPATH, RICHTHOFEN und HEAD MEETS WALL gründete, auf schwere Riffs und stampfende Beats, durchsetzt von Brachialer Melodie - falls es so was gibt. Eine Mischung aus Death Metal und RAMMSTEIN ohne Firlefanz.

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